„Once upon a time“ – es war einmal – ja, so hieß es lange über unsere einzigartigen Dorking. Diese uralte Hühnerrasse, ein vorzügliches Fleisch- und Masthuhn, das bei vielen Rassen Pate bei deren Erzüchtung stand, so z.B. Deutsche Lachshühner, wurde bereits 1910 auf der Nationalen in Berlin mir 39 Vertretern gezeigt. In den darauffolgenden 100 Jahren schrammten die Dorking oftmals gerade noch so am Aussterben in Deutschland vorbei.
Bei der 1. HSS des in 2017 (wieder) gegründeten SV zeigten sich in Hannover 43 ausgesprochen vitale Dorking und 2 Zwerg-Dorking, bedenkt man, dass kaum oder nur wenige Tiere in den letzten Jahrzehnten ausgestellt wurden, so war dies eine positive Überraschung. SR Henning Lürssen, Ritterhude hatte die Aufgabe zuchtstandsbezogen die 4 gezeigten Farbenschläge zu bewerten.
Bei den 7 silberhalsigen Hähnen bestach gleich der 1. Hahn mit massigem vierschrötigem tiefem Körper, waagrechter Haltung, prima Kopf, reinem Silber und 5-Zehigkeit. Die abgestuften Hähne waren zu unfertig in der Feder, zu hoch im Stand bzw. zu kurz im Körper sowie zu viel weiß in den Ohrlappen und stark faltigem Kehllappenansatz. Die 12 Hennen überzeugten mit kräftigem langem Körper, tiefem Stand und 5-Zehigkeit. Abstufungen gab es für M-Zacke, deutlich ausgeprägtem Sporen, unfertigem Gefieder.
An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass die Farbe der Dorking von untergeordneter Bedeutung ist – so auch im Standard ausdrücklich festgehalten. Sei es z.B. bei leichtem Rostanflug in der Mantel- und Halsfarbe der Henne oder bei hellerer oder dunklerer Grundfarbe. Auch sind aufgehellte Ohrlappen (gerade bei legenden Hennen) nicht zu kritisieren. Die 5 silberwildfarbigen Hähne zeigten sich mit langen massigen Körpern, mit kräftiger Hals- und Sattelzeichnung, 5-Zehigkeit und fertigen Abschlüssen. Die Abstufungen erfolgten aufgrund M-Zacke, zu viel gelb in der Mantelfarbe, glatteren Kehllappen (HV SVEB Raapke). Leider nur 3, aber dafür sehr große kräftige Hennen. Bemängelt wurde die unfertige Sattelfeder. Die schwarze feine Halbmondzeichnung (Säumung) beim Brust- und Mantelgefieder und die durchsetzte Halszeichnung unterscheidet diesen Farbenschlag zu den silberhalsigen.
Ein Musterbild an Henne wurde von Altmeister Johann Siebels präsentiert (V VHGWJB). 4,7 goldwildfarbige waren teilweise noch arg jung und wurden entsprechend abgestuft. Grobe Fehler waren bei den Hennen deutlicher Sporenansatz. Sowohl die Hähne als auch die Hennen zeigten satte Farbe und 5-Zehigkeit. 2,5 in weiß, sehr massige kräftige Tiere, feine Kämme, 5-Zehigkeit – der 1,0 war im Stand zu hoch und zu kurz im Rücken, die obere Steuerfederlage machte einer Henne Probleme, mit V BB und VHGW Champion punktete die Spitzenhenne (Mojzis). 0,2 Zwerg-Dorking in silberhalsig – feine typhafte Hennen, die in der VZV Raritätenpräsentation gezeigt wurden (HV Gauer).
Bei der 100. Nationale und LIPSIA in Leipzig wurden 2,6 silberhalsige und 2,2 silber-wildfarbige gezeigt. Da der dort eingesetzte Allgemeinrichter den Zuchtstand der Dorking nicht kannte, war die Bewertung nicht aussagefähig, in der Kritikgestaltung wurde auf die Hauptrassemerkmale nicht eingegangen – schade! Unter den Hähnen standen schwere Typen mit prima 5-Zehigkeit bei bester Kondition. Schwere silberhalsige Hennen ebenfalls in bestem Dorkingtyp begeisterten, herausgestellt wurde die kleinste Henne, das entspricht nicht dem Rassestandard der Dorking. 1,2 silberwildfarbige in der VHGW Stammpräsentation zeigten sich typhaft, Probleme in der Sattelfeder der Hennen führten leider zur Abstufung.
Schon heute wird zur nächsten HSS am 6. bis 8. Dez. 2019 nach Leipzig zur LIPSIA eingeladen.
Joachim Mojzis
1.Vorsitzender